Das Schneekind (German Edition) by Hartwig Hansi

Das Schneekind (German Edition) by Hartwig Hansi

Autor:Hartwig, Hansi [Hartwig, Hansi]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-04-10T16:00:00+00:00


25. Kapitel

Kopfschüttelnd beobachtete er seine Geschwister, die ausgelassen auf der Tanzfläche herum hüpften, bevor er sich an Hannah wandte. „Wie Sie sehen, bin ich der einzige normale Mensch in dieser Familie.“

„Ich bin überzeugt, Lucas und Sophia werden Ihnen eine solche Äußerung angesichts des fortgeschrittenen Abends nicht übelnehmen.“

Verblüfft musterte er sie, bis sie sich betreten räusperte. „Ich wollte damit nicht andeuten, Sie hätten … Ich finde die beiden sehr sympathisch. Ihre gesamte Familie. Sophia ist Danilos Tochter, nicht wahr?“

„Woher wissen Sie das?“ Die plötzliche Schärfe in seinem Ton ließ sie zusammenzucken.

„Ich vermute, weil sie jünger ist als Sie und Lucas und Ihr Vater … ich meine, Ihr … Verzeihen Sie mir. Ich hätte das nicht erwähnen sollen.“

„Und wer bitteschön hat Ihnen davon erzählt?“

Ehe sie antworten oder sonst irgendwie reagieren konnte, hatte er sie grob am Arm gepackt und mit sich zur Seite gezogen, wo sie hinter einer Palme vor den Augen der anderen geschützt waren.

„Die Leute tratschen für ihr Leben gern, das sollte gerade Ihnen nichts Neues sein, und über unsere Familie kursieren wahrlich eine Menge Gerüchte, trotzdem werde ich nicht dulden, dass Sie sich diese Lügen anhören!“

„Ist es denn gelogen, dass Ihr Vater … dass Doktor Iwanow Ihr Adoptivvater ist?“

„Haben Sie das von Lucas? Kennen Sie sich bereits so gut, dass er unsere gesamte Lebensgeschichte vor Ihnen ausgebreitet hat? Dieser verdammte Schwätzer! Als ob das jemanden etwas anginge!“

Sie senkte die Lider, um ihre Enttäuschung vor ihm zu verbergen. Er sah in ihr nicht mehr als irgendjemanden. Was war sie auch für eine Närrin! Hatte sie sich eingebildet, zur Familie zu gehören, nur weil sie von ihnen zu einer Party eingeladen worden war und der Hausherr mit ihr getanzt hatte? Weil Nicolas sie geküsst hatte? Aber was war schon ein Kuss für einen Mann, dem die reizvollsten Frauen zu Füßen fielen? Der Kuss eines Zimmermädchens beeindruckte ihn vermutlich nicht mehr als ein umgefallenes Fahrrad in China.

„Haben wir irgendwas versäumt?“, erkundigte sich Sophia, die mit gerötetem Gesicht von der Tanzfläche kam. „Was ist los, Nic? Du machst den Eindruck, als hätte dir jemand die Petersilie verhagelt.“

Er knurrte irgendetwas Unverständliches und griff sich ein Glas Champagner. Die Flüssigkeit verschwand schneller, als Hannah Abrakadabra hätte sagen können, in seinem Rachen.

Lucas stieß seiner Schwester den Ellbogen in die Seite und deutete mit vorgerecktem Kinn auf eine blauhaarige Matrone, die vor ihrem wogenden Busen zwei Teller mit diversen Häppchen balancierte.

„Die Gattin des Hauser-Wirtes.“

„Boah, die hätte ich fast nicht erkannt! Bekommt sie daheim nichts zu essen?“

„Äh, glaubst du das wirklich?“, entgegnete Frederic mit einem leisen, belustigten Prusten. „Guck sie dir mal genau an.“

„Ich habe gehört, sie unterhält ein lebhaftes Verhältnis zu unserem Stadtrat Loewe.“

„Echt? Das wusste ich nicht. Ist sie heute mit ihm oder ihrem Alten hier?“

„Weder der eine noch der andere hat bisher meinen Weg gekreuzt, wofür ich, offen gestanden, rechtschaffen dankbar bin, und ich habe auch keinen blassen Schimmer, wen von beiden Danilo eingeladen hat. Vermutlich tröstet sie sich deshalb mit den Fressereien.“

„Habt ihr mitbekommen, dass der Hauser ein Auge auf eine der Serviererinnen im



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